Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Ergonomie am Fahrrad:

Die Ergonomie auf dem Fahrrad ist ein Thema mit lauter Widersprüchen und Problematiken. Einen Arbeitsplatz am Schreibtisch oder einen Fahrersitz im Auto Ergonomisch einzustellen ist relativ einfach und übersichtilich. Der Mensch wird vermessen, Höhe, Winkel und Entfernung werden darauf eingestellt und anpasst. Hier bewegt sich der Mensch nicht ständig, muss keine Stöße und Vibrationen auffangen und sein Masseschwerpunkt hat hier keine Bedeutung, geschweige denn sein Luftwiderstand.

Genau diese Punkte spielen aber beim Fahrrad alle eine erhebliche Rolle. Die bekannten Regeln und Aspekte für eine gesunde Sitzposition lassen sich auf einem Fahrrad nicht umsetzen. Hier gelten andere Regeln. Sitzposition und Sitzwinkel beeinflussen sehr stark das Fahrverhalten des Fahrrades.

 

Ein Beispiel: Wer mit einem Hollandrad und 90° Sitzwinkel aufrecht Fahrrad fährt (insbesondere über Berlins Straßen) kann sich im Alter von seinen Bandscheiben verabschieden. Die Stöße, die durch Unebenheiten vom Hinterrad zum Rücken geleitet werden, werden von den Bandscheiben aufgefangen, welche für diese Aufgabe überhaupt nicht ausgelegt sind. Die Muskulatur der Menschen trägt die Hauptfunktion, den Körper zu tragen, zu stützen und Stöße abzufangen. Diese wird aber in dieser Sitzposition nur kaum belastet.

Obendrein tritt der Fahrer mit seinem verhältnissmäßig schwachen Motor von ca. 0,5 PS gegen eine riesige Wand aus Luft gegenan. Schnelle Erschöpfung und geringe Geschwindigkeiten mit hohem Kraftaufwand sind die Folge.

Bei dieser Sitzposition liegt der Masseschwerpunkt zu 90% auf dem Hinterrad. Dies führt dazu, dass das Fahrrad in Kurven (besonders bei Nässe oder losem/unebenen Untergrund) untersteuert. Das heißt, man fährt eher geradeaus als in die Kurve. Auf dem Vorderrad liegt zu wenig Masse um ausreichend Traktion zu bieten. Das Risiko, den Schwund seiner Bandscheiben nicht mehr zu erleben, durch einen schweren (Verkehrs-)Unfall steigt hier deutlich.

 

Die Ergonimie auf dem Fahrrad wird als allererstes an die Größe des Fahrers angepasst, anschließlichend folgen Geometrie, Einsatzbereich, Kontrolle und Sicherheit. Zum Schluss kommt der Feinschliff durch Anpassung kleiner Bauteile um Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Verspannungen vorzubeugen.

Nach nun fast 200 jahrelanger Entwicklung des Fahrrades lässt sich eine Tatsache leider feststellen. Die perfekte ergonomische Sitzposition auf dem Fahrrad gibt es leider nicht. Man kann sich nur so dicht wie möglich herantasten. Eine Optimierung aller Kompromisse.

Folgende Komponenten beeinflussen die Ergonomie auf dem Fahrrad:

  1. Rahmen (Sitzwinkel)
  2. Vorbau (Länge, Winkel)
  3. Lenker (Breite und Kröpfung)
  4. Griffe (zylindrische oder erognomisch angepasste Form)
  5. Bremshebel (Hebelweite, Winkel zur Hand)
  6. Sattel (Form und Härte)
  7. Kurbeln und Pedale

Cookie-Regelung

Diese Website verwendet Cookies, zum Speichern von Informationen auf Ihrem Computer.

Stimmen Sie dem zu?